ProLand-Produktionsschule

Ein Lernen-und-Leben-Konzept für die ländliche Region in Zeiten der Pandemie

Interventionsansatz

  • Aktivierung von persönlichen Ressourcen durch praktische Erprobung und Kompetenzförderung in ökologisch, technisch und sozial geprägten Arbeitsfeldern (Garten- und Landwirtschaftsbau, Metall- und Solartechnik, Pflege und haushaltsnahe Dienstleistung)
  • Allgemeine und berufsbezogene Sprachförderung als Schlüssel zur sozialen und beruflichen Teilhabe.
  • Flankierung aller Arbeitsprozesse durch sozialpädagogische Begleitung.

Zielgruppe

  • Menschen ab 16 Jahren mit/ohne Migrationserfahrung, deren Entwicklungsmöglichkeiten durch die Pandemie besonders eingeschränkt wurden.
  • Sie verfügten über keinen oder keinen anerkannten (Berufs)Bildungsabschluss, hatten ein (sehr) geringes Sprachniveau oder/und keinen Schulabschluss.

Region

  • Schwalm-Eder-Kreis (Nordhessen)

Dauer

  • 01.10.2021 – 31.12.2022

Einführung & Kontext des Projekts

Berufliche Bildung und Integration für eine soziale und ökologische Mitgestaltung der Region, das war die Intention des Projekts ProLand-Produktionsschule. Das Projekt war in Zeiten der Pandemie hoffnung- sowie bildungsgebend und vermittelte neben theoretischen und fachpraktischen Berufsinhalten wichtige demokratische Grundwerte und ökologische Handlungskompetenzen.

(Haupt-)Ziele des Projekts

  • Von der Pandemie verstärkt ins Hintertreffen geratenen Menschen mit/ohne Migrationserfahrung den Zugang zum Ausbildungs-/Arbeitsmarkt ebnen.
  • Reduzierung von sozialen und fachlichen Vermittlungshemmnissen, die sich durch die Auswirkungen der Pandemie (Lockdown) manifestieren bzw. entwickeln konnten
  • Verbesserung des Sprachstands und der Literalität
  • Vermittlung von ökologischen und umweltpolitischen Zusammenhängen für ein umsichtiges und nachhaltiges Handeln
  • Sensibilisieren für die Vorteile des Landlebens inklusive alternativer Mobilitätsmöglichkeiten

Ergebnisse & Impact

  • 37 TN nahmen insges. an der Maßnahme teil. 28 TN partizipierten mindestens zwei Monate. 15 TN konnten in Arbeit und Ausbildung sowie in weiterführende Maßnahmen (im Sinne einer Förderleiter) vermittelt werden.
  • Ein Großteil der TN war psychisch schwer belastet und/oder hatte einen niedrigen Sprachstand
  • Es entstand in 15 Monaten eine 0,5 ha (ca. 5000qm) große ökologisch bewirtschaftete Gemüseanbaufläche inkl. Streuobstbestand
  • Gebaut wurde parallel: ein Gewächshaus, ein kleines Technikhaus inkl. Solarthermie, Photovoltaik, natürliche Klärstufe, 10 000 Liter Regenwassertank.
  • Die durch die REACT-EU-Förderung entstandene Infrastruktur wird seit dem 01.01.2023 in unserem Projekt „Get started!“ (IdeA) vollumfänglich weitergenutzt.

Lessons learned

  • Flexible Praktikumszeiten (Blockpraktika und 2+3 Lösungen – 2 Tage Träger, 3 Tage Betrieb)
  • TN kommen schnell an ihre Grenzen der körperlichen/psychischen Belastbarkeit, das Thema Gesundheit bzw. Erhalt der eigenen Gesundheit muss deshalb in jedem Bildungsangebot für Menschen mit einem erhöhten Förderbedarf eine Rolle spielen.
  • Fachvorträge (von ExpertInnen für BürgerInnen und TN) zum Projektinhalt (z.B. Ökologie) haben vielerlei Vorteile:
    • TN und BesucherInnen erweitern gemeinsam ihren Horizont
    • TN können teilweise aus einer „ExpertInnenperspektive“ aus ihren Arbeitsfeldern berichten – Stärkung des Selbstbewusstseins
    • Gute Öffentlichkeitsarbeit, bei der auch die Förderer (Land, ESF) bekannter werden

Förderer

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.